In seiner kleinen Höhle in der alte Mauer des Klostergeländes, saß Fridolin, der kleine Spatz. Er pickte gerade eine Fliege von der Wand seines Nestes, die aus einem rätselhaften Loch über seinem Nest kam. Woher diese Fliegen immer kamen, wußte er nicht.
An diesem trüben Tag, während er noch über das geheimnisvolle Loch nachdachte, überkam ihn eine tiefe Langeweile. Es war alles grau, still und starr. Doch plötzlich kam ihm eine Idee. Ein Besuch bei seiner Freundin Rieke, der lebhaften Ratte, könnte genau die richtige Abwechslung bieten. Sie wohnte in der Kanalisation unter dem Klostergelände.
Auf seinem Weg dorthin traf er David, den gemütlichen, und träge Dachs. David wollte ihn nicht begleiten. Ein freundliches „Passt auf euch auf!“ rief er Fridolin hinterher.
In der Kanalisation, umgeben von einem Labyrinth aus feuchten Gängen und Rohren, fühlte sich Fridolin zunächst unsicher. Doch Rieke, die sich hier bestens auskannte, führte ihn mutig tiefer hinein. Ein seltsames Geräusch, ein leises Klopfen und Kratzen, unterbrach ihre Erkundung und ließ sie innehalten.
Die beiden entdeckten eine Gruppe von Feldmäusen, gefangen in einer Falle. Ohne zu zögern, beschlossen sie zu helfen. Nachdem sie die Mäuse befreit hatten, setzten sie ihren Weg fort und stießen auf einen verborgenen Schatz: einen Haufen gekochter Kartoffelabfälle und Körner. Überglücklich über ihren Fund beschlossen sie, ihn mit David zu teilen.
Als sie den Schatz zu Davids Baum brachten, erzählten sie ihm von ihrem spannenden Abenteuer. David war beeindruckt und gemeinsam genossen sie die Früchte ihres Mutes und ihrer Hilfsbereitschaft.
Mit einem Herzen voller Freude und Stolz kehrte Fridolin zu seiner Höhle zurück, erfüllt von den Erlebnissen des Tages und der Gewissheit, dass die größten Abenteuer oft dort lauern, wo man sie am wenigsten erwartet.